Leiermann the Organ Grinder — die erste Drehung:

Hasenkarussell im Erlkönighaus
Konzertantes Environment mit Werken von Franz Schubert und Georg Nussbaumer sowie Gemeinschaftsarbeiten

24.06.2022, 18:30 und 20:00 | Schubertgarage, Säulengasse 3, 1090 Wien

Aufführung 1 – 18:30 bis 19:30 
Tickets a € 12,-      Abendkasse € 15,-

Aufführung 2 – 20:00 bis 21:00
Tickets a € 12,-       Abendkasse € 15,-

Bitte sichern Sie sich Ihr Ticket online, wegen beschränkter Besucherzahl können wir 
an der Abendkassa nicht unbegrenzt Karten ausgeben.

Ermäßigung möglich, bitte einfach danach fragen!

Leiermann the Organ Grinder
Ein mehrteiliges Projekt von 
AIAIA — Organ für supradisziplinære Kunst

Han-Gyeol Lie, Klavier

Ayako Kaisho, Gitarre
Stefanie Prenn, Violoncello

Georg Nussbaumer, Umschichtungen und Tschinellen
Masao Ono, Rezitation

Mit dem aus mehreren Teilen (=Drehungen) bestehenden Projekt ‚Leiermann the Organ Grinder‘ stellen wir die Winterreise in den Raum, um diesen gleich zentrifugal in alle Richtungen zu verlassen. Rotierend, kreisend, kurbelnd — der Schubertsche Leiermann ist der Spin: alles dreht sich, nichts bewegt sich!

— die erste Drehung

„Was sich dreht, ist nie fertig und unvollendet ist Vieles, doch nichts unvollendet wie die Symphonie.“ Bei anderen Komponisten war deren Tod Grund unfertiger Werke — nicht so bei Schuberts Unvollendeter oder den Sätzen der Sibirischen Symphonie von Joseph Beuys. Fehlen bei Schubert die letzten Sätze seiner Siebten von neun Symphonien, so klafft bei Beuys die große Lücke zwischen 1. Satz (1963) und 32. Satz (1963) und eine kleinere zwischen 32. Satz und 34. Satz (1966) der Sibirischen. In der Romantik ist es die Affinität zum Unvollkommenen, im Beuysschen Fluxus das fließend Prozesshafte. Alles ist im metaphysischen Wandel begriffen. Die Lücke oder das fehlende Ende sind der Leerlauf des Lebens – ein Hase in der sibirischen Landschaft oder der unheimliche achttaktige Fremdkörper am Beginn Schuberts Unvollendeter, der einen Schluss eigentlich von Anfang an obsolet macht.

Hase 600 breit

Mit dem Unvollender Beuys kommt der Hase zu Schubert und erklärt ihm die Lieder: „Ist der Leiermann stehende Bewegung, Stillstand, so ist der Erlkönig Fortbewegung. Schnelles Reiten. Und genau hier beginnen wir — und zwar gleich mit einer Vollendung: in dem Haus, in dem Sie, Schubert, den Erlkönig geschrieben haben — heute eine Autowerkstätte, auch ein Ort der Rotation, ein Ort der Wiederkehr — kommt der Satz, der die Unvollendete und die Sibirische gleichermassen vollendet zur Uraufführung! Ausserdem eine chronofon/tografische Bewegungsanalyse von Erlkönigs Pferd, eine Séance mit Ihrem Doppelgänger, Trout Fishing in der Säulengasse und eine Doppelsonne über flacher Erde. 🐰 Franz: „Blicke mir nicht in die Lider!“

 

– und ein Text von Richard Brautigan

– und ein Objekt von Anita Steinwidder


Dank an:
> Martin Schmidt – KFZ Schubertgarage GmbH – für die Öffnung der Werkstätte

> Bernhard Balas – Klavierbau – für den Verleih eines Blüthner Flügels, der vormals im Besitz der Familie Schwind war.


in Kooperation mit: .akut – Verein für Ästhetik und angewandte Kulturtheorie

> eine Produktion von AIAIA — Organ für supradisziplinäre Kunst
Produktionsassistenz: Dalma Sarnyai

> gefördert von:

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