Milky Way im Luftwaggon

AIAIA setzt sich mit Leiermann the Organ Grinder ins Wiener Riesenrad und folgt musikalisch der Milchstraße ins Planetarium

Milky Way im Luftwaggon ist bereits das zweite originelle Musikabenteuer der mehrteiligen Serie Leiermann the Organ Grinder, die sich mit dem Phänomen der Drehung und kreisenden Wiederholung auseinandersetzt. Tickets für dieses musikalische Spektakel sind jetzt schon erhältlich.

Poetischer Ausgangspunkt von AIAIAs neuester Produktion Leiermann the Organ Grinder ist Schuberts Lied „Der Leiermann“, in dem der winterliche Wanderer nach  einem langen Marsch still steht und in einer immerwährenden kreisenden Wiederholung festhängt. Diese stehende Bewegung übersetzt AIAIA in Orte der Drehung und der Rotation.

Das sind einerseits vier Waggons des Wiener Riesenrads, die von Christine Schörkhuber, Verena Dürr, Stefanie Prenn, Sophie Eidenberger, Bruno Liberda und Masao Ono zu sich drehenden Bühnen verwandelt werden.
Im Planetarium andererseits erschallt Musik von Arturas Bumšteinas, Ludwig Lusser, Jorge Sánchez-Chiong sowie Georg Nussbaumer. 

„Da Wiederholung und Drehung zentraler Aspekt unseres Musikprojekts sind, erfüllen dies sowohl das Riesenrad als auch das Planetarium geradezu perfekt: Beim Riesenrad liegt es auf der Hand und das Planetarium kommt unserem Ansatz einerseits durch seine Architektur entgegen. Aber auch die Drehung der Planeten ist eine schöne Metapher für unser Projekt,“ erklärt Stefanie Prenn den Hintergrund zu den beiden Veranstaltungsorten.

Auf Englisch ist der Leiermann der „organ grinder“ – es schwingen plötzlich mit: das Organ, die Orgel, die Mühle, der Fleischwolf und auch andere Songs wie „Violet the Organ Grinder“ von Prince.

„Wir wiederholen die Wiederholung, und das immer Gleiche verändert sich doch, weil wir uns, unseren Standpunkt und unsere Sinnesorgane verändern. Dieser Gedanke entspricht dem Sinne des Schubert Lieds und zieht sich konsequent durch unsere theatrale und musikalische Umsetzung,“ ergänzt Georg Nussbaumer.

Die Sinne rotieren im Riesenrad 

Vier Waggons des Wiener Riesenrads werden zu drehenden Bühnen umfunktioniert, in denen die Besucher:innen vier musik-theatrale Universen erwarten.

Das experimentelle Hörstück von Verena Dürr und Christine Schörkhuber verhandelt Antrieb und Getriebenheiten in einer von den Auswirkungen der Industrialisierungen geprägten Welt.

Stefanie Prenn und Sophie Eidenberger inszenieren ein Gondelorakel, in dem der Sprechakt sich im Inneren materialisiert und einer “Wiener Sibylle” aus dem Mund quillt, während einem Wind und Wetter um die Ohren fliegen.

Bruno Liberda beschäftigt sich mit der intimsten Form der Drehorgel, der Spieluhr, und erweitert sie mit seinen Apparaturen.

Masao Ono bezieht sich performativ und akustisch auf Präparate der Textilkünstlerin Anita Steinwidder.

Das Planetarium als Bühne für elektronische und analoge Rotationen

Das Planetarium verwandelt AIAIA in eine finstere Himmelskuppel mit elektronischer und orgelnder Musik.

Eine Orgel-Improvisation von Ludwig Lusser horcht den Klangflächen und akustischen Gravitationsfeldern des Gesamtkünstlers Hermann Nitsch nach.

Der litauische Komponist Arturas Bumšteinas lässt eine barocke Windmaschine und Orgel- und Wetterklänge rotieren

Georg Nussbaumers Stück für acht Violinen und Lichtpunkte umkreist das Publikum in Keplers Sphärenharmonie. Ausgeführt von den Studierenden der Violinklasse Nurit Stark von der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart.

Jorge Sánchez-Chiong entfesselt einen elektronischen Totentanz in der Orientierungslosigkeit des Weltraums – in der Milchstrasse schweben Prince und Schubert vorbei.

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